Sprecher der Zukunft

Es hatte bereits geherbstelt hier im Toggenburg, als die Aufnahme für den aktuellen TV-Spot der BKW stattfand. Als bekennender Gfröörli machte ich an jenem Morgen also erstmal ein Feuer, damit der Kachelofen spätestens nach dem Live-Link mit dem Auftraggeber und dem Tonstudio in Österreich wohlig warm sein würde.

Das Käfeli machte ich mit meinen Öko-Bohnen (herzliche Grüsse an Luis, den angeblichen Klein-Bauern - und merci) in meiner Caffettiera (Marco, Italiener, nennt das dreiteilige Schraub-Ding «Moka». Im Herkunftsland hat sich seit jeher der Modellname des originalen Herstellers als Bezeichnung durchgesetzt - darauf einen Corretto!). Da ich meinen Kaffee draussen unter dem Vorbau trank, nahm ich auf dem Rückweg auch noch gleich einen Korb voll Holz mit rein, um damit später auch das Badezimmer für eine warme Dusche heizen zu können.

Weshalb ich dies hier alles erzähle? Na, weil lustig: Ich im neuen TVC der BKW über digitale Zukunft spreche. Was für mich die Kettensäge, ist für Stadt-Menschen ein touch-pad, dort wo bei mir der Holz-Spalter steht, steht bei anderen ein Server-Raum.

Ein paar Tage nach der Live-Schalte vom Toggenburg ins Tirol, bei einer Pause zwischen zwei Ster Holz, schaute ich mich dann auf der website der BKW um, und las über Gebäudeautomation, Elektromobilität und Integrale Gebäude.

Automation, elektrisch. Clever, dachte ich - und machte mir Gedanken, was ich wohl tun würde, wäre mein Brennholz automatisiert und meine Bialetti ein vorprogrammierter Vollautomat. Und was ich dann mit dieser zusätzlichen Zeit wohl anfangen würde.

Vielleicht würde ich dann ein Käfeli machen und nach draussen gehen, bisschen Holz hacken. Oder Luis mal 'nen Brief schreiben.

Tja, hey Zukunft: Wie wirst Du aussehen?

Sprecher: Dominik Zeltner