Babbel: Sprecher für die Schweiz

Dominik Zeltner, das Alien in London

Please mind the gap!

In meinem Sprecher-Alltag gibt es auch immer mal wieder aussergewöhnliche Erlebnisse. Kürzlich kam ne Mail rein mit den verheissungsvollen Worten «Are you available to fly to the UK next week?».

Naja, wenns denn sein soll?

Als umweltliebendes Wesen schlug ich erstmal vor, mich einfach live über eine stabile IP-Verbindung mit ihnen in London zu verbinden. Da die Endkundschaft jedoch auf ein physisches Erscheinen bestand und sich für ein Farbföteli und live-Audio höchster Güte nicht so begeistern liess, stieg ich dann eben frühmorgens in Zürich in eine SWISS-Maschine.

In London angekommen, konnte ich mich gleich in die zu sprechende Rolle einfühlen: Ein Alien in London. Als Landmensch ging das ganz von selbst. Dank den äusserst freundlichen Studiofritzen, die mir die Tube-Verbindungen vorab raussuchten, konnte ich mich, kämpfend durch typisches Londoner Wetter, zum Aufnahmeort durchschlagen. Die Entschädigung für den Regen folgte sogleich am Empfang des Tonstudios: Mir wurde ein Ingwer-Tee angeboten. Aha, ich hatte es also mit Voll-Profis zu tun - so far, so good.

Aber Obacht: Wie sollte ich den Engländern nun die Tücken der Schweizer Sprache erklären? Gerade für diesen auftraggebenden Endkunden lag es mir besonders am Herzen, die deutsche Vorlage so richtig wie nur möglich in unsere mundart zu adaptieren. Ob es geklappt hat? Gucken und Hören Sie selbst, die Babbel-Kampagne ist derzeit schweizweit onAir.

Eine kleine, goldene Sprecher-Regel lautet: Ist der Endkunde zufrieden, bin ich es auch. Dass mich die Jungs aus London nach dem zweiten Take bereits wieder nach Hause schicken wollten, passte mir und den etlichen Litern Kerosin aber nicht so recht - und so blieb ich noch ne Weile und haute noch ein paar Take-Versionen rein. Meinem Öko-Fussabdruck zuliebe. Und dem Endkunden, der bei der Session aber gar nicht anwesend war...

Was mir sonst noch vom Tagestrip nach London geblieben ist? Abgesehen von der nachfolgenden Air Condition bedingten Grippe? Nachträgliche Aufnahmen aufgrund vergessener Textzeilen seitens Endkunde, beispielsweise. Dass ich dieses Update dann am Tag nach der Rückkehr im eigenen Studio produzierte, das ist eine andere Geschichte... Mind the gap!

Produktion: Tonstudio London

Sprecher: Dominik Zeltner

 

Der Unterschied, ob man 'einen' oder 'ein' Scotch bestellt.

Sie wollten ein Alien, sie bekamen ein Alien. Um dem Ausserirdischen stimmlich nah zu sein, bestellte ich ein Scotch - nicht 'einen' Scotch.

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